Kapitel: Fachkräftemangel ist Blödsinn

2018 schrieb ich meinen letzten Artikel über die Hilfe zur Selbsthilfe. Viele meiner ehemals angeworbenen Fähigkeiten liegen heute noch begraben und über mehrere Monate lang, lag meine Motivation so tief im Keller das ich keine Zeile, weder schreiben noch lesen konnte.

Nach einem heftigen Shitstorm durch politisch extremistisch ideologische Gruppen, überkam mich ein emotionaler Schmerz der dem Verlust des eigenen Kindes gleich kam und eine tiefe Apathie, sowie bodenlose Sinnlosigkeit, entfachte.

Das erste mal im Leben erwarb ich, trotz aller Kritik unter der Gürtellinie der ich im Leben ausgesetzt war, endlich den Blick für eine professionelle und strukturierte Arbeitsweise. Es dauerte nur wenige Monate bis ich alles, bei Rückkehr nach Deutschland aus Spanien – in Berlin, verlor.
Das Parkinson’sche Gesetzt für Zeitmanagement, mit dem ich meine ersten Artikel, strukturiert mit je 14 Stunden in der Woche schrieb, war und ist auch bis heute für mich nicht mehr anwendbar. Stattdessen erlebe ich, wie ich als Versuchskaninchen, Opfer der Hilflosigkeit nach Martin E. P. Seligman, sowie Curt Richter – die Hoffnungslosigkeit, zurück in einen Zustand der Machtlosigkeit katapultiert werde. Erkenntnisse von Birkenbiehl und co. reichen als Aufzeichnung nicht mehr aus um aus diesem Loch von selbst raus zu finden.

Stattdessen erleide ich ein Martyrium von über 50 Monaten wie ich mich von Klinik zu Klinik bewerbe, um eine medizinisch therapeutische Behandlung zu erhalten und muss bitter feststellen, dass meine Menschenrechte lediglich als Dekoration genutzt werden, um sich der Verantwortung zu entziehen, weshalb ich nur Absagen erhalte. In fünf Minuten werden über die Eckdaten des Aufnahmebogens Diagnosen gestellt. Immer wieder wird versucht mir ein falsches Bild über mich selbst zu vermitteln, statt therapeutische Werkzeuge sachlich zu vermitteln, um mir auch die Möglichkeit/Chance zu geben mich selbst darin zu entdecken. Und wenn ich dieses falsch vermittelte Selbstbild nicht akzeptiere, dann wird kurzer Hand argumentiert das ich mir nicht helfen lassen würde.
Es ist als würde mir der Eisdielenverkäufer immer wieder sagen, sie/er könne mir aus dem Gesicht ablesen, das ich der Vanille-Typ sei, selbst wenn ich mich wiederholt dazu äußere und sage, das ich Schokoladeneis lieber mag. Zugegeben, die Psyche eines Menschen ist deutlich komplexer und auch dynamischer, doch ähnlich verhält es sich mit gemachten Erfahrungsabschnitten im Leben, wo mir immer wieder erklärt wird, dass meine Erfahrungen doch nur eingebildet seien, weil die Diagnose so oder so sei.
Ihnen schreibe ich heute meine Antwort: „NEIN!“ Und sie sind durch den Eid des Hippokrates trotzdem verpflichtet mir den Zugang zu den entsprechenden Einrichtungen zu gewährleisten und ebenso sind Sie als Ärzte und Therapeuten verpflichtet die Inhalte der Lektüre sachlich zu vermitteln, statt eine subjektive Wertung von oben herab abzugeben. Ebenso ist es Ihnen nicht gestattet ohne empirisch fundierte Beweise, ihre Position zu missbrauchen mir eine falsche Diagnose als vollendete Tatsache zu unterstellen!

Frust, Trauer und Wut steigen in mir auf, der wiederum dazu genutzt wird, um mir diesen immer wieder vorzuwerfen und mir zu sagen was ich doch für ein schlechter Mensch sei. Ein gemeiner und bösartiger narzisstisch psychotischer Mensch, was mir gar per richterlichen Beschluss bescheinigt wird, um mich ein für alle mal zum Schweigen zu bringen. Was ist das für ein ausgeprägter Schwarz-Weis Denkstil wo Zorn und Trauer in eine narzisstische Rolle gesteckt wird und lediglich Freude als positiv betrachtet wird?
Was ist das für eine toxische Positivität, welche durch dieses Land grassiert, ansteckender als Corona?
Haben die Vorträge von Chaim Perelman über Gerechtigkeit gar keinen Denkanstoß vermittelt, als er den Unterschied zwischen einer Zweckgebunden und marxistischen Gerechtigkeit erklärte?

In den letzten Jahren habe ich immer wieder versucht, wiederholt aus eigener Kraft, die Strukturen von damals neu zu erarbeiten. Doch völlig isoliert, denunziert und ausgebrannt, war es mir lediglich möglich immer nur Ansätze hin zu legen, welche nach kurzer Zeit schon wieder zusammen brachen.
Es fehlt Kontinuität und Teamwork. Wie will ich arbeiten, gebrandmarkt durch einen denunziösen Shitstorm, ohne den mitfühlenden Impuls von Außen, welchen ich so bitter benötige, um endlich wieder zurück in meine innere Kraft zu finden?

Aus diesem Grund veröffentliche ich hier auch meinen Lebenslauf!
Nicht ein einziges mal war ich gut genug, um in den letzten 12 Jahren offiziell an einer Schulung, an einer Ausbildung oder ähnlichem Teilnehmen zu dürfen, welcher mir den Erwerb eines Berufsabschluss ermöglichen sollte.
Deshalb möchte ich klar zeigen: „Eure Wertungen sind weder professionell noch richtig!“
Sicherlich weiße ich in vielen Dingen Defizite auf, aber der Mangel an Bereitschaft blieb mir fern!
Ganz im Gegenteil wollte ich auf hohe Seen stechen, doch stattdessen wurde ich von Piraten und Moralisten sozio-ökonomisch und psychodynamisch ausgebeutet und abgefackelt!

Das Leben auf der Strasse – Kapitel: Bereit sein fuer die Gesellschaft

Wer lange auf der Strasse gelebt hat und ueberdruessig von den staendigen Niederschlaegen im Leben ist, hat genau die richtige Motivation um aus seinem Leiden heraus zu wachsen und dies als Chance zu nehmen, sein Leben neu zu gestalten.
Ob ich es jemals schaffe von der Strasse weg zu kommen interessiert mich eigentlich weniger.
Viel wichtiger ist es, mit dem Leiden auf der Strasse umzugehen und das Leben das ich fuehre zu Leben, statt zu hoffen dass mich jemand retten kommt. Dieses Worte, entnehme ich aus dem Buch Mythos des Sisyphos – von Alber Camus, dessen Wert ich hoch anrechne und Balsam fuer meine Seele ist.

In den folgenden Bildern zeige ich euch, dass ich mich organisiert halte um mir ein Wohlfuehl-feeling zu verschaffen.
Habe ich, wie im Bild, einen Ort gefunden an dem ich mich heimisch fuehlen kann, die Nachbarn bescheid wissen und mich Unterstuetzen, kann ich anfangen ressrourcen an zu anlegen, eine Kochstelle ausbauen, mein Schlafplatz gemuetlich machen, Waesche waschen und meinem Haushalt nach gehen.

Ich kann anfangen eine Routine aufzubauen, mir Struktur bieten meine Freizeit geniessen und meine Freiheiten, nach meiner Verantwortung mir selbst gegenueber, neu zu erkaempfen.
Dies gibt mir auch die Moeglichkeit Schritt fuer Schritt mich mit mir Selbst auseinander zu setzen. Auf diese weise kann man neue gesundheitsfoerderliche Strukturen entwickeln an die man sich auch nach Verlust seines Camps halten kann. Sicherheit ist eine Illusion und gerade auf der Strasse lernt man dies sehr schnell.
Das macht aber nichts, denn ich habe hier angefangen mein Yoga in die Essenspause sowie in mein Hygienezeit zu Integrieren. Dazu reichen schon zwei Monate aus um diese Routine weit genug aus zu bauen.
Zaehneputzen, Tagebuch schreiben, Arbeiten gehen, Leben geniessen!

Zwei Probleme sind mir dabei immer noch im Kopf haengen geblieben. Das eine ist Waesche waschen und das andere ist taegliche Dusche..
Da ich auf der Strasse, mit meiner Gitarre zusammen viele Menschen kennen lerne und treffe, wurde mir auch sehr oft angeboten bei Ihnen duschen zu gehen. Dennoch ist es auch moeglich sich eine Decathlon-Solardusche zu zulegen oder selbst eine zu Basteln. Mit schwarzen und roten plastik heizt die spanische Sonne so manches Wasser auf.

Ich habe ebenfalls Waesche auf der Strasse gewaschen. Dazu habe ich einen Waeschekorb aus dem Muell recycelt und einen schwarzen Plastiksack drum gestuelpt. Mit Seifenlauge habe ich die Waesche 24 Stunden einwirken lassen und anschliessend kraeftig auswringen, aufhaengen und trocknen lassen. Diesen Waschvorgang habe ich ein mal die Woche vorgenommen. Dadurch wird die Waesche nicht 100% rein. Allerdings ist der Waschvorgang einmal absolviert worden und dein Gehirn merkt sich das auf jedenfall! Denn Routine ist etwas sehr wichtiges!

Weil das allein nicht ausreicht ist es wichtig alle 8 Stunden die getragene Kleidung zu wechseln, direkt zum auslueften aufhaengen und mit einem Spray zu bespruehen. Im Internet gibt es verschiedene Tricks, was man dazu nutzen kann. Ich selber habe mir beim China-Kiosk eine kleine Spraydose gekauft, diese mit ca. 20% Essig gefuellt und den rest mit Wasser. Ich habe ebenfalls frische Kraeuter aus den Bergen oder den Huegeln gesammelt und diese in der Mischung beigefuegt. Lavendel ist dabei sehr Hilfreich. Dadurch vergeht der Schweissgeruch und ich kann mich innerhalb der Gesellschaft zeigen und falle nicht unangenehm auf.

Wo finde ich eine geeignete Stelle zum Campieren?
Wie man oben auf meinem Bild sehen kann, campiere ich unter einer Autobahnbruecke.
Das klingt im ersten Moment eher unangenehm, ist aber ein ruhiger Spott. Denn sofern die Autos
nicht in einem Crash jede Stille weg hupen ist der Verkehr weitesgehend Still oder Rhythmisch.
Schlimmer empfand ich es die umliegenden Bauernhoefe wahrzunemen dessen Tiere jede Nacht aus der Tiefe ihrer Seele heulen. Ich muss leider sagen, das es in Spanien nicht viele
Menschen gibt die das Leiden eines Tieres ernsthaft wahrnehmen und die Menschen hierzu
eine Empathieverarmung aufweisen. Die Menschen sind stehts freundlich doch begraben Sie
Ihre Neugierde, neue Wege zu gehen, mit ihrer Lebenserfahrung!
Dies wird auf kosten der Tiere getragen, welche voellig verwahrlost, zornig, verstoert, hungernd und frierend in ihren Staellen sitzen und auch gegebenenfalls Tuer und Tor aufbrechen um Fluchtversuche zu unternehmen, bis dann auch mal ernsthafte Verletzungen entstehen.

Vorteilhafte Campierplaetze sind daher Waelder, Berge, Burgruinen und Hoehlen. Am Stadtrand, in kleinen Doerfern und dessen Raender. Unvorteilhaft ist es in Touristengebieten zu campieren wo die Polizei schnell eingreift. Obdachlosigkeit ist in Spanien ein Thema das lieber weg gemacht wird statt eine Loesung zu suchen. Hier macht es sich die spanische Politik sehr einfach ohne wirklich ein ernsthaftes Interesse daran zu zeigen wirklich Sozial zu Handeln!

Arbeiten gehen auf der Strasse:
Als ich Anfangs gehoert habe wie Obdachlose sagten, sie gehen jetzt arbeiten, und sich dafuer an den naechsten Supermarkt setzten, war ich sehr darueber verdutzt. Ich dachte: „Sie betteln doch.“
Leider habe ich keine Quelle mehr dazu, doch habe ich mal beim Hitchhiken, an einer Raststaette einen Studenten fuer Soziologie oder Sozialearbeit kennen gelernt der mir aus seinem Buch vorlass, dass so wie der Buerger mit festen Arbeitsplatz zur Arbeit geht um sich anschliessend die Miete leisten zu koennen und Lebensmittel zu bezahlen, so arbeitet der Bettler ebenfalls um sich die Lebensmittel leisten zu koennen und gegebenenfalls auch gar einen neuen Rucksack oder Schlafsack kaufen zu koennen. Die Wege sind die selben. Der Unterschied liegt auf jedenfall in der Zahl die man verdient. Mit wenig Geld kann man ebenso leben, statt ueberleben wenn man weiss wie es geht!

Der eine geht vor dem Supermarkt betteln und der andere spielt ein Instrument um die Menschen zu Unterhalten. Angewiesen sind wir in den meisten Bereichen vom Konsumenten und Zuschauer welcher Geld spendiert.
Auf der Strasse gibt es viele verschiedene Moeglichkeiten Geld zu verdienen!

Im Bild Links sehen wir das Kunsthandwerk von Concha.
Sie ist 50 Jahre alt und verkauft seid 6 jahren Ihr Kunshandwerk auf der Strasse. Sie besitzt 10 Jahre Erfahrung im Kunsthandwerk Macrame und versorgt drei Kinder als alleinerziehende Mutter.

 

 

Eine weitere Moeglickeit ist zum Beispiel die Menschenmengen mit seiner Jonglierkunst zu begeistern. Dies kann man mit verschiedenen Jongliertechniken taetigen. Ich selber spiele das Rope-Dart. Es gibt allerdings auch Personen die den Drachenstab, Hulla-Hub-Reifen, Poi’s oder einfach nur Baelle schmeissen. Mit Musik im Hintergrund ist es sicher moeglich dies auch zur Unterhaltung an Restaurants zu taetigen, aber fuer gewoehnlich wird dies an der Ampel getaetigt. Selbstverstaendlich gibt es deutlich mehrere Jongliertechniken. Jonglieren besitzt eine gewisse Vielfalt!

Es gibt eine Unterhaltungsart welche ich selber nicht praktiziere und dennoch sehr begeistert zu schaue.
Ganz besonders finde ich die Zauberkuenstler einer Strasse die mit kleinen aber feinen Tricks ein laecheln in die Gesichter ihrer Zuschauer zaubern. Das ist pure Magie! Und genau dafuer lohnt es sich auch Geld aus zugeben. Denn solche Momente sind sehr wichtig im Leben.

Wer bereit fuer die Gesellschaft ist, kann sich in der Oeffentlichkeit zeigen, mit der Oeffentlichkeit arbeiten und muss nicht leiden, nur weil man auf der Strasse lebt oder arbeitet. Das ist ein unglaubliches Beispiel gegen das Denken der Gesamtmasse, welches glaubt dass Menschen auf der Strasse gleich zu setzen sind mit einem inneren oder seelischen Bruch.

Das Leben auf der Strasse – Kapitel: Ernaehrungstrategie der Strasse

Wenn ich auf den Strassen Spanien’s sehe welche Lebensmittel von Caritativen Einrichtungen an Obdachlose vermittelt werden oder die Auswahl in einem Schnellrestaurant, sowie bei den meisten Baecker betrachte, bin ich meist‘ verunsichert darin was ich Essen soll und ueberlege deutlich laenger nach. Was ich essen kann und wo es zu holen gilt wird gleich zu einer neuen Herrausforderung.
Dafuer gehe ich lieber auch mal ein laengeren Weg, denn eine gesunde Ernaehrung, sowie Fitness auf der Strasse, ist unglaublich Wichtig!
Hier moechte ich euch gleich mehrere Beispiele dafuer geben wie man seine Ernaehrung selbst auf der Strasse gesund Gestalten kann, ohne sich von anderen abhaengig zu machen und der Fremdbestimmung, in seinem Leben ein stueckweit, aus dem Weg zu gehen.

 

In meinem ersten Beispiel zu Ernaehrungsstrategien auf der Strasse zeige ich euch mein kalt gekochtes Instant-Gemuese-Eintopf
Wer auf der Strasse bettelt, kann schon mit 5 € eine abwechslungsreiche Mahlzeit mit drei Mahlzeiten in Spanien erhalten. Grundsaetzlich kaufe ich dafuer Gemuese in Einmach-glaesern in welchen mehr als nur eine einzige Gemuese Art zu finden. Im Supermarkt und auf der Strasse ist daher bei mir 2 in 1 angesagt. Die Auswahl ist meistens groesser als man denkt. Den kreativen Schritt zu entdecken, eine ganz andere Geschichte.

Hier, habe ich fuer euch meinen letzten Einkauf mit Quittung Fotografiert.
Fuer einen tieferen Ueberblick schreibe ich euch nochmal genau auf worauf ich, bei der Auswahl, achte.
Fuer ein ordentliches kalt-gekochtes Menue benoetige ich als aller erstes eine ordentliche Basis.
Dies wird mir in diesem Fall von den Kichererbsen gegeben.
Wahlweise kann man auch Bohnen oder Linsen nehmen die man ebenfalls im Einmachglas findet.
Wie man in meinem Bild sehen kann habe ich auch hier die 2 in 1 Variante genommen, welche noch mit Wirsing gefuellt ist.

Kichererbsen sind fuer folgende Inhaltsstoffe bekannt:

  • 20% Eiweis
  • 10% Aminosaeure Lysin
  • 5% Threonin
  • 40% Kohlenhydrate
  • 12% Balaststoffe
  • Vitamin B1 und B6

Ist auch nochmal bei Wikipedia nach zu lesen, falls es jemanden Interessiert:

https://de.wikipedia.org/wiki/Kichererbse#Inhaltsstoffe

Wirsingkohl hat 130 Kilojoule (31 Kilokalorien) pro 100 g, enthält wie alle Kohlsorten reichlich Senfölglykoside, besonders viel Chlorophyll, doppelt so viel Eiweiß, Fette, auch Eisen und Phosphor wie Weiß- und Rotkohl, ferner Carotine, mehrere B-Vitamine. Roh deckt er mit 100 g den Tagesbedarf an Vitamin C.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kichererbse#Inhaltsstoffe

In meinem zweiten Einmach-Glas achte ich darauf, dass ich eine staerkere Gemuese Auswahl habe welche mir ebenfalls ein reicheren Vitaminhaushalt zu kommen laesst.
Mit Erbsen, Moehren, Bohnen und kleingeschnittenen Kartoffeln habe ich schon in zwei Glaesern allein 6 verschiedene Gemuese-Sorten in meinem Kalt-gekochtem Gericht.

In meinem Einkauf, welchen ich euch hier veranschauliche, habe ich mich fuer die Oliven mit den Paprika entschieden. Ich habe festgestellt das ich das naechste mal die Paprika sorgfaeltiger Auwaehlen werde, sofern ich lust drauf bekomme. Es war in diesem Fall nicht meine Geschmackrichtung. Dennoch macht das derzeit 8 verschiedene Sorten. Abgerundet habe ich mein Gericht mit der Tomatensoße.
Gewuerze habe ich hier keine Verwendet weil, es mir viel Wichtiger ist, klar zu veranschaulichen das man gerade mal mit fuenf Euro eine ein-bis-zwei Tages Ration mit verschiedenen Gemuesesorten haben kann, selbst wenn man auf der Strasse lebt.
Es ist natuerlich auch davon Abhaengig wie viel man isst und ob man alleine oder zu zweit unterwegs ist.

Wer nach Wuerzen moechte kann auf der Strasse auch bei McDonals, Burger King oder bei anderen Fast-Food-Restaurants sicher auf den Tischen irgendwo Salz und Pfeffer in einer geschlossenen Packung finden. Genauso kann man auch nach Plastik-Besteck fragen und erklaeren das man auf der Strasse lebt. Die meisten Menschen sind so freundlich und helfen gerne aus.

Als Brot habe ich von Mercadona, dem spanischen Supermarkt, das Rosinen- und Walnussbroetchen ausgewaehlt.
Ich muss gestehen das ich mich in dieses Broetchen rein legen koennte. 😀
Fuer ca. 0.25€ ein Broetchen find ich angemessen und bezahlbar.

Insgesamt habe ich alles in allem 4.86€ bezahlt.
Selbststaendigkeit ist eine Tugend und das Essen das mir in einem Schnell-Restaurante, beim Baecker, beim Pizzabaecker oder gar bei Caritativen-Hilfseinrichtungen, wie der Suppenkueche oder dem Spanischen-Roten-Kreuz geboten wird, fuellt meinen Energiehaushalt, fuer meinen schwierigen Alltag auf der Strasse, nicht Ausreichend aus.

Was ich generell kritisiere ist nicht nur die unbedachte Auswahl der Zutaten sondern die Zubereitungsart.
Die Vitamine werden im Kochprozess weitesgehend zerstoert und der eigentliche Sinn vom Essen geht verloren.
Essen darf nicht nur purer Genuss sein, sondern sollte auch den Energietagesbedarf ganzheitlich, sowie ausreichend abdecken.
Das koennen die meisten Schnellrestaurante leider nicht.

Das Endergebniss meines Kaltgekochten Menues kann jeder im Glass sehen. Selbst wer kein Geschirr besitzt kann in jedem Geschaeft der Stadt fragen ob diese fuer einen Obdachlosen welche zur verfuegung stellen koennen. Die meistens Menschen sind freundlich, Hilfsbereit und sagen nicht„Nein.“

Wer Kreativitaet besitzt dem werden viele Tueren geoeffnet.
Daher ist es unglaublich wichtig die Dinge selbst aus zu probieren!
Ich habe in der Zeit, in der ich auf der Strasse lebe schon einiges Gemuese roh verkostest und habe bemerkt das ich Blumenkohl auch gerne unverkocht esse.
Das geht auch mit der Zucchini. Es ist immer besser die Dinge selber aus zu probieren, da Geschmaecker sehr unterschiedlich sind. Moeglich ist es auf jedenfall auch auf der Strasse ein Menue, mit ausreichenden Vitaminen, in einem Instant-Gericht geniessen zu duerfen.

Um euch direkt ein Bespiel fuer ein weiteres Instant-Gericht zu bieten, bei dem ich gerade mal einen Euro mehr ausgebe, aber ein Ersparniss in den darauf folgenden Einkaeufen erhalte, habe ich ein Foto von meinem darauf folgenden Einkauf getaetigt.  Diesmal habe ich sogar den von eben benannten Blumenkohl und auch mal Champions ausgewaehlt. Selber habe ich dies schon des oefteren ausprobiert und festgestellt das es Sinn macht den Blumenkohl klein zu schneiden und sich dafuer auch die Zeit zu nehmen, ebenso die Champions. Als Basis habe ich diesmal die Linsen gewaehlt um mir die gewisse Abwechslung bieten zu koennen und in meinem zweiten Glas befindet sich ein eingelegter Gemuese-coctail aus schwarzen und gruenen Oliven, Parprika, Maiskoelbchen, Knoblauch, eingelegte Zwiebeln und saueren Gurken. Mit ein bisschen Salz und Pfeffer nachwuerzen und fertig. Wer moechte kann auch stehts ein paar Nuesse rein schmeissen. Das macht das ganze crunchy und abwechslungsreicher.  Es ist auch stehts eine Priese Sesam, Leinsamen oder Mohnsamen zu empfehlen.

Der Blumenkohl sowie die Championen halten deutlich laenger als der Inhalt aus dem Einmachglass. So ersparrt ihr euch ein paar Euro um diese wo anders einsetzen zu koennen. Zum Beispiel in meine Lieblingsfrucht Avocado. Das, muss ich gestehen, habe ich selber erst vor kurzem neu entdeckt. Denn Avocado ist Fruchtbutter und bietet Fette die wichtig sind um die Vitamine besser Aufnehmen zu koennen. Avocado besitzt einen leichten Eigengeschmack und ist sowohl mit daeftiger als auch mit suessen Speissen zu kombinieren.

Anmerkung: Frisches Gemuese muss Atmen koennen. In Plastiktueten faengt es an zu schwitzen und verdirbt.

Und somit komme ich auch auf mein letztes Beispiel zu Ernaehrungsstrategien auf der Strasse.
Ich moechte euch mein Fruit-Sandwich vorstellen. Es ist in der Erstanschaffung mit 10€ deutlich teuerer, jedoch an den darauf folgenden Tagen sehr viel guenstiger.
Grund dafuer ist die Auswahl meiner Zutaten sowie die Zubereitungsart.
Denn die Zutaten die ich waehle sind lange Nutzbar und schlussendlich muss ich nur noch das Broetchen und die Avocado nach kaufen. Das sind ca. 2 – 3 € pro Tag.

Fuer mein Fruit-Sandwich nehme ich das Broetchen meiner Wahl, in meinem Fall Walnuss-Rosinen-Broetchen, und nutze die Fruchtbutter wie gewoehnliche Butter um das Broetchen zu bestreichen. Beim Mercadona, dem spanischen Supermarkt, gibt es fuer 1,40€ getrocknete Fruechte in einer gemischten Box. Darin befinden sich Kokusnuss, Banane, Rosinen, Ananas sowie Papaya. Zudem lege ich aus meiner zweiten Packung die getrockneten Heidelbeeren fuer 2,18€ auf mein Broetchen und versuesse dieses mit Agavensirup.

Dies ist mein LIeblingsbroetchen und allein die Zubereitung dieses Sandwiches ist ein purer Genuss fuer mich. Es ist jederzeit mit frischen Obst ergaenz- oder erweiterbar. Der Trick ist hier wieder die Dinge klein zu schneiden. Versuessen kann man auch mit Honig, Ahornsirup oder Marmelade.
Als ich dieses Broetchen kreierte, war es mir wichtig das Obst, welches ich benoetige, in meine Hauptmahlzeiten zu integrieren.
Das ganze ist auch als daeftiges Broetchen moeglich. Folgendes habe ich bereits ausprobiert: Eier, Radieschen, Kaese Tomate, Paprika, Champions, Zucchini, Oliven, Zwiebeln. Statt zu versuessen kann man hier mit Pfeffer oder Curry nachwuerzen. Diese Tricks zur Ernaehrungstrategie sind auch fuer Backpacker oder Dauerreisende geeignet, welche keine Moeglichkeit zum Kochen haben. Fuer mich ist es ein purer Genuss!

Ganz zum Schluss moechte ich noch eine Sache erwaehnen.
Es kommt auch mal vor das ich selbst mit Strassenkunst nicht das Geld verdiene um mir die Ernaehrung leisten zu koennen die ich benoetige. Sofern ich also am Tag mit weniger als 5 € aus kommen muss, aus welchem Grund auch immer, steige ich Grundsaetzlich auf Datteln und Walnuss-Rosinen-Broetchen um!

Das Leben auf der Strasse – Kapitel: Das vielfaeltige Leiden

Wer schon auf der Straße gelebt hat weiß nach einer gewissen weile welchen Menschen man Vertrauen kann und wem nicht. Wer eine gute Menschenkenntnis auf der Straße besitzt, ist klar im Vorteil. Andernfalls wird man schnell seiner geistigen Freiheiten und Klarheit beraubt und von stärkeren Personen dominiert, kontrolliert und gar für die eigenen Bedürfnisse Missbraucht.
Gerade die Sucht ist eine Schwachstelle des Geistes welche, gerne von Drogendealern genutzt wird um an die letzten Euros zu gelangen, welche mühsam erbettelt werden.

Wer auf der Straße lebt kennt auch sicher das Gefühl sich wie ein Straßenhund zu fühlen und völlig entmenschlicht am Straßenrand zu kauern bzw. zu hausieren.
Dieses Gefühl entsteht vor allem dann, wenn Personen längere Zeit nicht mehr am gesellschaftlichen Leben teil nehmen konnten.
Das Leben auf der Straße wird durch andere bestimmt – durch Drogendealer, Polizei, caritative Einrichtungen oder den Bürgern der Stadt, welche gerne aushelfen möchten. Hier geht schnell das selbst bestimmte Leben verloren. Und gerade das kann geändert werden, sofern es jeder für sich selbst möchte. Ein selbst bestimmtes Leben auf der Straße zu führen und ein Bespiel dafür zu geben, ist daher für mich sehr wichtig geworden.

Auf vielfältige Art und Weise kann man in der Obdachlosigkeit untergehen oder sein Leben ausschmücken und neu gestalten.
Wer in seinem alten Leben gescheitert ist, dem kann ich nur empfehlen dieses Scheitern als neue Chance zu betrachten und die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.
Gerade jetzt habe ich dazu die Möglichkeit, da keine Behörden mit unzähligen Briefen meine Aufmerksamkeit fordern.

In diesem Blogbeitrag möchte ich daher vorstellen wie man auf vielfältige Art und Weise auf der Straße Leiden kann.

Gehen wir mal kurz die Möglichkeiten durch, wie wir uns im Straßen leben selbst verlieren können:

  • Drogen und Alkoholabhängige
  • Psychische Erkrankungen
  • Abhängigkeitsverhältnis zu caritativen Einrichtung
  • Abhängigkeitsverhältnis zu Psychopathen / Soziopathen
  • Abhängigkeitsverhältnis zu Sekten und Extremisten
  • klein Kriminalität sowie, organisiertes Verbrechen

Auch für Familienangehörige von Obdachlosen möchte ich die Chance geben sich mit diesem Thema nochmal genauer auseinander setzen zu dürfen und erwähne in einem kurzen Überblick über die Drogen und Alkoholabhängigkeit, sowie psychische Erkrankung welche ich im Obdachlosenalltag erleben durfte.

Da Bier trinken Gesellschaftlich noch weitestgehend Akzeptiert wird, finde ich gerade diesen Konsum als gefährlichste Einstiegsdroge, welche ich regelmäßig bei Menschen antreffe die auf der Straße leben. Wer Zigaretten raucht und somit den Einstieg zum Rauchen gefunden hat, findet auch einen leichteren Einstieg zum Konsum von Cannabis. Denn hier beginnt das Rauchverhalten.

Als weitere Drogen gelten Ecstasys, LSD, Heroin und andere Designerdrogen die ich immer wieder bei Menschen erleben durfte, welche Obdachlos leben.

Zu den gängigsten psychischen Erkrankungen die ich erlebt habe, ist Allgemein die Depression und somit eine negative Weltanschauung vertreten. Auch ist die Post-Traumatische-Belastungsstörung sowie Persönlichkeitsstörungen wie Borderline und histrionische Persönlichkeitsstörung nicht selten vertreten. Ganz besonders tragisch finde ich es mit anzusehen, wenn Personen mit Schizophrenen und/oder gar multiplen Persönlichkeitsstörungen auf der Straße Leben.
Diese Menschen sind schwer zu erreichen, sofern der Staat nicht eingreift und keine finanziellen Mittel zur Verfügung stellt, um diesen ein professionelles Auffangnetz zu bieten.
Diese Gruppe von Menschen sind gerade in Spanien sehr häufig vertreten.

Die Erfahrung die ich in caritativen Hilfseinrichtung gemacht habe ist, „komm morgen wieder!“
Wenn Decken, Schlafsäcke, Zelte oder Kleidung benötigt werden, sehe ich meist volle Schränke mit der Antwort: „Wir haben nichts.“ oder „Jetzt kann ich nichts für dich tun.“
Es wirkt wie ein Spießrutenlauf. Auch die Mitarbeiter habe ich hier nicht als emotional gefestigte Persönlichkeiten kennen gelernt. Ganz im Gegenteil lassen Mitarbeiter mit instabilen Persönlichkeiten ihre sadistischen Triebe am Hilfesuchenden aus.
So kann sich jeder denken das die Schikane schon Vorprogrammiert ist.
Traurigerweise wird dieses Verhalten von der Polizei noch gestärkt.
Die Aussage beziehe ich auf die Erfahrungen die ich im Obdachlosenheim von Malaga machen durfte.

Julian Baggini in, Der Sinn des Lebens: Philosophie im Alltag bearbeitet auch die Thematik des Altruismus und schreibt „Hilfe muss dann gewährt werden, wenn Sie nötig ist. Sonst ist sie sinnlos!“ Er schreibt auch: „Altruismus hat mit der Realisierung von Werten zu tun, der Umsetzung der Forderung, das jeder, wenn möglich in der Lage sein sollte ein erfülltes Leben, frei von Hunger und Krankheit , zu führen. Die Hilfe für andere als Selbstzweck terminiert die Werte des Altruismus die es für sich in Anspruch nimmt.“

Wie wird man Obdachlos?

Als ich das erste mal in meinem Leben Obdachlos wurde, war ich gerade 17 Jahre alt.
Obwohl ich regelmäßig das Jugendamt aufsuchte, hatte es ganze sechs Monate gedauert bis ich endlich meine erste Wohnung erhielt. Damals besuchte ich das Raum58 in Essen, im Ruhrgebiet. Eine Notschlafstelle für Jugendliche und junge Erwachsene bis zum 21 Lebensjahr, welche auf der Straße leben.

Seid August 2016 bin ich wieder auf der Straße. Die Anfangszeit überbrückte ich teilweise mit dem erblicken von neuen Dingen. Neue Städte, neue Menschen, neue Orte, dass aufsuchen von Sehenswürdigkeiten – sich ablenken! Zeitweise besuchte ich auch eine  Hippiekommune in der Stadt Valencia in Spanien welche mir Unterkunft und Lebensmittel gab. Im Gegenzug arbeitete ich für sie auf dem Hof und half bei verschiedenen Dingen mit.

Bis ich für mich erkannte, dass ich gar kein Reisender mehr bin, sondern auf der Straße lebe, verging einige Zeit. Erst fühlte ich mich destabilisiert und sehr verloren.
Dann bemerkte ich, dass ich an Orte und Menschen geraten bin, welche nicht nur unangenehm, sondern gar gefährlich für meine Psyche sind. Bis ich endlich die Stärke in mir fand nach der Ursache meines Versagens im Leben zu suchen geschah also einiges.

Ist jemand gescheitert, sofern jemand sein Leben auf der Straße verbringt?
Auf diese Fragestellung möchte ich meinem Blogbeitrag: Das Leben auf der Straße näher auf den Grund gehen.

Als Ursache für Obdachlosigkeit habe ich mehrere signifikante Punkte aus gemacht:

  1. Instabile finanzielle Lebenslage
  2. Psychische Erkrankungen
  3. Obdachlosigkeit in der Jugend / Kindheit
  4. Einfluss von Psychopathen/Narzissten
  5. Flucht vor Staatsgewalt/Staatsversagen/Korruption und Kriegen
  6. Naturkatastrophen (z. B. Erdbeben oder Überflutungen)

Ich möchte genauer auf die psychischen Merkmale eingehen

  • Angststörung z. B. Briefangst (Die Angst und Überforderung Briefe zu öffnen)
  • Versagensängste
  • Eskapismus / Realitätsflucht / Vermeidungsstrategien
  • Strukturkonservatives verhalten (die Unfähigkeit zur Veränderung führe zum Verlust der Handlungsfähigkeit)
  • Depression und Burn Out
  • Alkohol und Drogen
  • unausgereifte Persönlichkeiten (Persönlichkeitsstörung / Charakterschwäche)

Da kommen schon einige schwerwiegende Punkte zusammen warum man überhaupt Obdachlos wird, aber den entscheidenden Punkt erklärt mir der erste Satz im Bericht von Brandeins.de mit einem Kommentar von Harald Ansen, Professor für Soziale Arbeit und Armutsexperte an der Hamburger Hochschule für angewandte Wissenschaften

Quelle: https://www.brandeins.de/archiv/2012/zweite-chance/warum-gibt-es-eigentlich-immer-noch-obdachlose/

Der beste Weg, obdachlos zu werden, ist, sich tot zu stellen.

Viele Kommunen reagieren erst wieder, wenn der Hilfsbedürftige nach der Zwangsräumung auf der Straße steht. In Frankfurt, wo Christine Heinrichs seit 25 Jahren in der Obdachlosenhilfe arbeitet, setzt man dagegen auf die sogenannte aufsuchende Hilfe. Werden die Briefe vom Amt nicht beantwortet, klingeln Mitarbeiter des Frankfurter Vereins an der Wohnungstür und versuchen, Kontakt aufzunehmen. Das ist schwierig, denn die Menschen haben sich meist schon zu sehr in ihre eigene Welt zurückgezogen. (Eskapismus/Vermeidungsstrategien)

Mehr Wohnraum wäre schön – löst aber das Problem nicht

Der Armutsforscher Harald Ansen unterscheidet bei den Obdachlosen drei große Gruppen:

– Menschen in kritischen Lebenssituationen, wegen einer Trennung, dem Verlust der Arbeit oder Schulden.

– Junge Menschen, die ungeregelt aus Jugendhilfeeinrichtungen entlassen werden mit großen biografischen Lücken.

– Menschen mit gebrochenen Biografien, die immer schon randständig gelebt haben, oft mit hoher beruflicher Mobilität, wie zum Beispiel Seeleute.

Da klingelt schon wieder etwas bei mir und ich kann mich gleich mit einigen Punkten identifiezieren, welche ich in meiner Vergangenheit gelebt habe, auch wenn ich kein Seemann geworden bin. 😀
Wie weit sich jemand mit diesen Punkten identifizieren kann muss jeder fuer sich selbst wissen.

Ich moechte genauer auf die Briefangst / Postangst eingehen welche ich selber stark ausgelebt habe und ich mich noch gut daran erinnern kann das meine Briefe manchmal in der gesamten Wohnung rum flogen oder sogar direkt in den Muelleimer befoerdert wurden.

Quelle: http://www.bento.de/gefuehle/briefkasten-phobie-wie-es-ist-mit-panischer-angst-zu-leben-161309/

Eva heißt eigentlich anders. Sie ist Anfang 30 und gelernte Bürokauffrau und Fachwirtin für Online- Marketing.

Ich öffnete den Briefkasten nicht mehr. Ich beschloss gar nicht, ihn zu ignorieren. Er war und ist für mich schlicht nicht existent.

Sobald “Post” in meinem Gehirn aufpoppt, schiebt sich sofort ein anderer Gedanke darüber. Mein Gehirn hat selbstständig entschieden, sich dieser Belastung nicht weiter auszusetzen. Ich kann darüber schreiben, reden, sogar Witze darüber machen und es erklären. Es ändert nichts an der Tatsache, dass “Post” und “Briefkasten” ein für mich dramatisches Thema bleiben.

Ich habe mir Hilfe geholt, denn ich weiß: Post muss geöffnet werden. Meine Neurologin empfahl mir, betreutes Wohnen zu beantragen. Das hat mich gerettet.

Ich verband “betreutes Wohnen” damals mit Menschen, die ihren Alltag nicht mehr bewältigen können. Ja, das traf bei mir zu, nur anders, als ich mir eben Menschen vorstellte, die ihren Alltag nicht mehr bewältigen können. Schließlich konnte ich problemlos meine Kinder betreuen und den Haushalt bewältigen. Ich brauchte nur Hilfe bei Amtsgängen und, nun ja, der Post.

Fuer mich kristaliseren sich zwei Punkte ganz besonders.
Erstens die Angst des eigenen Geistes, die zu einem Vermeidungsverhalten fuehrt und zweitens das Vermeidungsverhalten selbst, welches frueher oder spaeter zu Obdachlosigkeit fuehrt.

In meinem Blogbericht Andere Wege gehen – Schematherapeutisches Selbsthilfebuch von
Gitta Jacob  (Autor),‎ Hannie van Genderen (Autor),‎ Laura Seebauer  (Autor) welches ich ausgearbeitet habe, werden auf Vermeidungsstrategien und unausgereifte Gefuehle eingegangen. Es ist ein sehr guter Einstieg um sich mit seinem Inneren Kind, erstmalig, auseinander zu setzen.

In einem anderen Bericht des Magazins Zeit moechte ich Aufmerksam machen wie einfach und schnell man die Kontrolle ueber solche buerokratische Ereignisse zu verlieren kann.
Selber identifiziere ich mich mein Gefuehl zur Briefangst mehr mit Eva aus bento.de statt mit Anna von Zeit.de, dennoch habe ich das selbe Gespraech mit meiner Mutter am Telefon schon gefuehrt.

http://www.zeit.de/zeit-magazin/2017/34/postangst-phobie-briefe-post

Bei mir sind es nicht nur die Botschaften von Ämtern, vor denen ich mich fürchte. Für mich ist jeder Brief unantastbar. Die Weihnachtspost einer Freundin lag bis Ende Januar auf meinem Küchentisch. Dann habe ich den Brief verschlossen ins Altpapier geworfen, weil inzwischen zu viel schlechtes Gewissen an dem Umschlag klebte. Ich habe ihr geschrieben: „Es tut mir leid, ich habe es nicht geschafft, deinen Brief zu öffnen. Vielleicht bin ich verrückt.“ Briefe schreiben ist kein Problem, nur öffnen geht nicht. Sie hat mich nie wieder darauf angesprochen.

Nun habe ich mir vorgenommen, die Angst zu besiegen. Den Berg abzutragen, die Briefe zu öffnen. Weil es nicht so weitergehen kann. Aus einer Zeitschrift, die ich vor zwei Monaten gekauft habe, fallen drei Umschläge, ungeöffnet. Ich habe sie irgendwann dort hineingelegt, um sie nicht mehr sehen zu müssen.

Der nächste Umschlag. Das Logo meiner Krankenversicherung. Ganz oben das Datum: 28. November 2016. Inzwischen ist es April 2017. Die ersten zwei Sätze: „Frau Mayr, wir haben Sie mehrmals gebeten, uns Ihr aktuelles Beschäftigungsverhältnis mitzuteilen. Sie haben nicht geantwortet.“ Ich dachte, um meine Krankenversicherung müsste ich mich erst in zwei Jahren kümmern, wenn ich 25 werde. Bis dahin bin ich Familienversichert. Meine Krankenversicherung sieht das anders: „… demnach stufen wir Sie in die höchste Einkommensklasse ein, woraus sich eine Beitragsnachzahlung von 4.731,23 Euro ergibt.“

Ich habe keine 4.731,23 Euro.

Es ist nicht das Papier oder die Mahngebühren, die mir Angst machen. Es sind die Sekunden zwischen Unwissenheit und Schicksal. Ich stelle mir vor, dass bei einem Flugzeugabsturz alle Passagiere ganz still werden, sobald sie wissen, dass es vorbei ist. Diese Sekunden, in denen ich das Papier auffalte und realisiere, dass es jetzt in Richtung Boden gehen könnte. In diesen Sekunden steckt die Angst.

Noch ein Brief von der Krankenversicherung. Mir fällt eine grüne Plastikkarte entgegen mit einem Foto von mir, das gemacht wurde, als ich 16 war. „Willkommen in der Familienversicherung“, steht da. Daneben das Datum: 28. Dezember 2016. Einen Monat nach dem 4.731,23 Euro-Brief. Ich rufe meinen Vater an. Als er abnimmt, tue ich so, als hätte es die letzten zwei Stunden nicht gegeben. „Sag mal … ich bin doch noch über euch versichert?“

„Klar. Ich hab doch neulich erst deine Studienbescheinigung bei der Kasse abgegeben.“

„Ah. Okay. Wie geht’s Mama?“

Ich bekomme mein Leben nicht auf die Reihe. Und ich bin nicht mal erwachsen genug, mein Leben selbst zu ruinieren. Ich habe es nicht geschafft, aus der Krankenkasse zu fliegen, und auch nicht, drinzubleiben. Die Dinge sind passiert, ohne mich, obwohl sie mich betreffen. Das ist erleichternd. Aber es macht mir genauso viel Angst wie die 4.731,23 Euro.

Einleitung

Um genauer zu veranschaulichen warum ich das Leben auf der Straße in Spanien führe, möchte ich für meine Leserinnen und Leser eine Einleitung in meine Situation schildern.
Ich hoffe euch damit besser ins Bild der Geschehnisse, zu begleiten.

Juni 2016 bin ich das erste mal als Backpacker unterwegs gewesen.
Meine Backpacking-Tour war eher eine Back-bagging-Tour, doch bis zu diesem Zeitpunkt war mir dies noch nicht bewusst.
Es war der erste Tropfen, in meinem alten Leben von dem ich Überdrüssig war und mich eingesperrt fühlte. Durch meinen ehemaligen Freundeskreis aus meiner Heimatstadt Essen
und durch meine unvollständige Internetrecherche zu „Reisen ohne Geld“ teilte ich einen Traum mit meiner ehemaligen besten Freundin, die Welt auf der Straße zu erkunden.
Leider ist Sie nie erschienen und ich brach den Kontakt zu Ihr ab.

Aus diesem weiteren Überdruss und nach einem ganzen Jahr, bei dessen ich auf Sie wartete, baute ich meine angefangenen Gitarrenkenntnisse aus und entwickelte verschiedene Überlebensstrategien um im Alltag auf der Straße von Andalusien zurecht zu kommen und mich unteranderem gegen die Korruption, dem Faschismus, sowie vor Extremisten zu schützen.

Mein Leiden, welches ich in meinem ehemaligen Freundeskreis teilte, zeigte mir eine ganz andere Seite und somit die innere Geisteshaltung dieser, von denen ich mich Stück für Stück entfernte. Es war der Überdruss im Überdruss und die anhaltende Kritik ein Träumer zu sein, die mich zum Schreiben motivierte um meine Erfahrungen und die Geschehnisse mit der Welt zu teilen.

Prolog

Sehr geehrte Leserin und Leser,

Mai 2016 wurde dieser Blog für meine Reise erstellt um die Ereignisse zu dokumentieren, welche ich auf meinem Weg erfuhr. Für die Erstellung und Mitwirkung möchte ich O. Stark danken.
Meine ersten Beiträge, welche ich über die Hippie Kommune La Figatendra und meinen Ausflug in die französische Stadt Dijon schrieb, legte ich wieder bei. Die letzten Monate bemerkte ich zunehmend den Wechsel zwischen Reisen und Obdachlosigkeit, in dem ich mich befand.
Trotz all den Hürden und Gefahren die ich auf der Straße erlebte, welche von Gewalt, Drogen und Diebstählen handeln, möchte ich die Parallelwelt und das ungeschriebene Gesetzt der Straße vorstellen. Auch sollen meine Beiträge ein Beispiel für andere Obdachlose oder von Obdachlosigkeit bedrohte Menschen eine Hilfe sein.

Albert Camus – Mythos des Sisyphos – zitiert Nitzsche: „…der Philosoph, um Achtung zu genießen, ein Beispiel geben muss.“
Mit meiner Blogdokumentation über das Leben auf der Straße, möchte ich mich an diese Worte halten und hoffe ein Beispiel für andere auf der Straße leidende Personen zu sein. Wer auf der Straße lebt, ist im Leben nicht gescheitert. Wer sich selbst aufgibt schon.
So Zitiert er auch Kierkegaard mit dem Satz: „In seinem Scheitern findet der Gläubige seinen Triumph.“